IM-31, Alte Diakonie

Mehr Erfahren

Das Projekt liegt in einer Zone, die dem strengen Salzburger Altstadterhaltungsgesetz unterliegt.

architekturbüro HALLE 1
Arch. DI. Gerhard Sailer
Arch.DI. Heinz Lang

Wettbewerb: 2002, 1. Preis

Fertigstellung: 2008

Adresse: Imbergstraße 31, 5020 Salzburg
Bauherr: Diakoniewerk & Myslik Wohnbau Projekt GesmbH
Fotograf: Mag. art Gebhard Sengmüller, Wien

Nach langem Hin und Her hat die Altstadterhaltungskommission entschieden, dass die Bestandsbauten, welche ursprünglich durchaus hohe architektonische Qualität besaßen, aber im Laufe der Zeit, wie die meisten Krankenhäuser, durch Veränderungen und Vergrößerungen entstellt wurden, bis auf das Ursprungshaus des Esembles abgebrochen werden durften.

In einem Wettbewerb, der letztendlich drei Stufen durchlief, wurde, durchaus auch mit Hilfe dieses Verfahrens und weisen„Grenzsetzungen“, ein äußerst stimmiges Projekt zum Sieger gekürt – und diese überzeugt nun rundum. Es liegt zwischen der Steingasse, die entlang der steilen Südflanke des Kapuzinerberges der alten Römerstraße folgend, dann vorne beim bekannten Cafe Stein zur Salzach führt und der stark befahrenen, darunter im Ebenen liegenden Imbergstraße. Das Projekt, das sich links und rechts des ganz sachlich weiß renovierten, wieder freigestellten Ursprungsbaukörpers entwickelt, antwortet auf diese beiden, so unterschiedlichen Straßenräume in jeweils entsprechender Weise.

Der sonnigen Steingasse werden niedere, fast „stöckelartige“ Pultdachbauten –

„Hinterformen“ –angegliedert, die Licht und Aussicht belassen. Zur Imbergstraße hin werden mit beträchtlichem baulichem Aufwand große, nah an der Fassade stehende Bäume geschützt und hinter einer großen doppelten Glasfassade, deren Zwischenraum für differenzierte Freiräume genutzt wird, großzügige Wohnungen entwickelt. Wohnungen mitten in der Stadt, an einer der meist befahrenen Straßen Salzburgs, die mehr als begeht sind. Dies verknüpft mit der unkonventionellen aber sinnvollen Kombination von Ärztepraxen, Ernährungsberatung und Fitnesszentrum. Ein Gastronomiebetrieb und zusätzliche Räume für Dienstleistung ergänzen das Angebot.

Also außen wie innen ein komplexer Beitrag, eine Stadt stimmig durchmischt zu entwickeln, mit Formen, die ganz ruhig ihrem Inhalt entsprechen und dann noch dem Ort entsprechen, ganz in Stein – nein Beton – innen und außen, oben und unten – materialisiert. Gar nicht wie in Salzburg fühlt man sich dort hinten in der Gasse, fast wie in Spanien – so sonnig und angenehm trocken. Nachhaltig. Das kostet schon was, das muss schon jemand wollen, da muss schon ein Bauherr nicht nur zahlen, sondernauch Inhalte prägen und vermitteln. Zwei Bauherren, die von unterschiedlichen

„Welten“ kommen,haben sich hier zusammengetan und an einem Ort, an dem im alten Krankenhaus viele Salzburger geboren wurden, trotz völliger Verwandlung und anderem Inhalt,etwas geschaffen, wo man mit Freude vorbeigehen und sich erinnern kann.

Nächstes Projekt

IM-31, Alte Diakonie