Deiningers Bau war 1950 aufgestockt und im selben Atemzug seiner wesentlichen städtebaulichen und architektonischen Elemente beraubt worden. Im miefigen Gesinnungsklima der Nachkriegsära in Salzburg galten Bauten der Moderne als ortsfremd. Deiningers Paradestück wurde rücksichtslos in eine kreuzbiedere Bürokratenburg verwandelt.
Das im Jahr 2000 durchgeführte Verhandlungsverfahren sollte den Nachweis über die Erweiterbarkeit des Bauwerks erbringen. Durch unseren Vorschlag an der Südseite des Bestandbaues die Erweiterung vorzunehmen, konnte der Deininger-Bau wieder herausgeschält werden. Jenseits einer bloßen ästhetischen Korrektur der Zutaten der Nachkriegszeit, die wiederum nur auf Geschmäcklerisches hinausliefe, wurde an die städtebaulichen und architektonischen Qualitäten des Ursprungsbaues interpretierend angeknüpft, ohne detailgetreu zu rekonstruieren. Das fertig gestellte Bauwerk versteht sich, im Sinne eines Primats der Architektur, als Beitrag zu einer schöpferischen Baudenkmalpflege.